"Noch besser werden und viele neue Freunde finden"
 
Interview mit Torwart-Neuzugang Antonio Muñoz Villanueva
 
Pünktlich zu Saisonbeginn meldete er sich zum Training bei den Bandits: Antonio Muñoz Villanueva. Dennoch dauerte es bis zum vergangenen Wochenende, ehe der 21-jährige Spanier aus Ciudad Real erstmals spielberechtigt war und im Tor der Aachener stehen durfte. Und gleich deutete er – unter anderem mit zwei gehaltenen Siebenmetern – an, was noch von ihm zu erwarten ist.
 
Das folgende Interview führte und übersetzte Geertje Oldermann am 04.10.06.
BTB-Torwart-Neuzugang Antonio Muñoz Villanueva
Am Freitag spielst Du zum ersten Mal bei einem Heimspiel von DJK-BTB Aachen im Tor. Bist Du sehr nervös oder eher cool, weil Du ja am vergangenen Wochenende schon gespielt hast?
Antonio Muñoz: Nervös bin ich nicht, eher das Gegenteil. Es motiviert mich, dass ich nun im Ausland Handball spiele, und dann auch noch in Deutschland. Handball ist in Deutschland geboren worden. Ich finde es super, hier zu spielen.
Du bist von der zweiten Mannschaft des sehr berühmten Handball-Teams Balonmano Ciudad Real in Spanien nach Aachen gekommen. Was hältst Du vom Niveau der Regionalliga in Deutschland?
Antonio Muñoz: Ich glaube, es ist noch zu früh für mich, um etwas über das Niveau zu sagen. Ich bin ja schließlich erst einen Monat hier. Aber es scheint ziemlich gut zu sein.
Warum hast Du Dich entschieden, in Aachen zu spielen? Wie kam es zum Kontakt mit DJK-BTB Aachen?
Antonio Muñoz: Seit ich sechs Jahre alt bin, habe ich alle möglichen Sportarten betriebe, seit ich zwölf Jahre alt bin, spiele ich Handball. Sport, besonders Handball, ist ein wichtiger Teil in meinem erst kurzen Leben. Schließlich bin ich erst 21 Jahre alt. Das wichtigste aber – außer dass Sport gut für die Gesundheit und ein wichtiger Ausgleich ist – sind die Leute. Jede Mannschaft, in der ich bisher gespielt habe, war wie eine zweite Familie für mich. Als ich mich dann entschieden hatte, im Ausland zu studieren, musste ich quasi zwei Familien zurücklassen. Da dachte ich, wenn ich auch im Ausland Handball spiele, könnte der Sport mir auch dort das geben, was er mir in Spanien gegeben hat. Dann habe ich im Internet geguckt, diese Mannschaft gefunden, einfach eine E-Mail geschrieben und gefragt, ob ich vielleicht mitspielen könnte. Und obwohl ich erst seit einem Monat hier bin, kann ich sagen, ich habe gefunden, wonach ich gesucht habe.
Was ist Dein Eindruck von der Mannschaft, menschlich wie sportlich?
Antonio Muñoz: Die Leute in der Mannschaft sind wirklich super, und ich bin sicher, in einem Jahr werde ich viele neue Freunde haben – vielleicht meine dritte Familie. :-)   Die Atmosphäre im Team ist unglaublich. Khalid hat mir zuvor am Telefon und in E-Mails davon erzählt – und er hatte Recht. Die Trainingseinheiten fühlen sich kürzer an, als sie sind, weil sie in jeglicher Hinsicht wirklich gut sind. Die Mannschaft ist auf einem sehr guten sportlichen Niveau. Das hilft mir auch, besser zu werden. Denn ich bin noch nicht bei 100 Prozent.
Wie läuft es mit der Kommunikation im Training?
Antonio Muñoz: Derzeit spreche ich Englisch, die Mannschaft und Khalid sprechen Deutsch mit mir. Ich denke, dadurch lerne ich schnell Deutsch.
Man sagt ja, dass Torhüter ganz besondere Spieler und ein bisschen verrückt sind. Wie denkst Du darüber?
Antonio Muñoz: Ja, ich denke auch, dass wir ein bisschen verrückt sind – dass ein guter Torhüter sogar verrückt sein muss. Wenn ich im Tor stehe, sehe ich meine Freunde, "meine Familie", vor mir und versuche, jeden Ball zu bekommen, weil ich helfen will und weil alle hoffen, dass ich helfe. Deshalb ist auch die richtige Atmosphäre so wichtig für eine Mannschaft.
Warum bist Du im Tor gelandet?
Antonio Muñoz: Ich habe früher Hallenfußball gespielt, da stand ich auch im Tor. Ich weiß nicht mehr genau, warum ich Torhüter sein wollte. Woran ich mich noch erinnere ist, dass es bei Real Madrid einmal einen sehr guten Torhüter gab. Er hieß Paco Buyo. Den mochte ich sehr gerne. Aber wenn ich so richtig nachdenke: Als ich sieben Jahre als war, war ich ein bisschen dick, so dass der Trainer zu mir gesagt hat: "OK, du gehst ins Tor."
Was möchtest Du mit der Mannschaft erreichen?
Antonio Muñoz: Natürlich das Beste, was geht. Es wäre super, ganz vorne zu landen, obwohl das schwer wird. Ansonsten möchte ich jedes Training Spaß haben und gute Freunde finden. Als Torhüter träumt man eigentlich immer davon, einmal einer der Besten der Welt zu sein. Aber bei mir ist das anders. Natürlich habe ich auch das Ziel, richtig gut zu sein, aber ich weiß auch, dass das Studium derzeit am Wichtigsten ist. Und Bauingenieurwesen ist so verdammt schwer. Deshalb bin ich froh, dass ich das mit dem Handballspielen noch schaffe. Aber ich bin sehr ehrgeizig und arbeite daran, besser zu werden.
 
Saison 1. Herrenmannschaft
Spielplan 1. Herrenmannschaft 2006/2007
 
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