Mit Anpfiff zeigte das Team von BTB-Trainer Martin Becker dem Gast, wer Herr im Hause Gillesbachtal ist. Hellwach und bis in die Haarspitzen motiviert, verwandelten die Aachener einen Angriff nach dem anderen. Die Abwehr des WTV, der am Vorabend in der Regionalliga Nordrhein gegen den Vorletzten 21:22 verloren hatte und damit so gut wie abgestiegen ist, bekam kaum Zugriff auf die Burtscheider, die sich flinker auf den Beinen und treffsicher zeigten – anders als 21 Stunden zuvor bei der 27:29-Auswärtspleite in Nümbrecht.

Schnell kletterte der Aachener Vorsprung über 5:1 (10.) auf 12:4 (23.). Selbst als sich Andreas Havenith, Spielertrainer der Rot-Weißen, selbst einwechselte, veränderten sich die Vorzeichen nicht. Dominant zogen die Hausherren unter den großteils verwunderten Blicken von der gut gefüllten Tribüne bis zum 17:7-Pausenstand auf und davon.

Unverändert das Bild auch nach dem Seitenwechsel: Egal, welchen seiner Jungs Becker auf die Platte schicke, er reihte sich nahtlos in die Aktionen ein und traf – und alle Weidener Auszeiten und taktischen Umstellungen verpufften wirkungslos. Über 21:7 (35.) und 26:11 (41.) bis zum 29:14 (53.) entschieden die Bandits das Pokalfinale glasklar für sich. Erst in der letzten Viertelstunde konnten die "Wölfe" kleine Aachener Unkonzentriertheiten nutzen.

In der Deutlichkeit doch überraschend holten sich die 1. BTB-Herren unter Coach Martin Becker ihren zweiten A-Pokal-Sieg nach 2016. Nächste Saison wird man sich wiedersehen, wenn die Bandits in der Oberliga auf den WTV-Nachfolgeverein HC Weiden treffen – und womöglich auch wieder zur Revanche im Pokal.

Insgesamt gibt es in der Galerie 40 Fotos vom A-Pokal-Sieg der Bandits.

Mit fünf Ausfällen zusätzlich zur ab sofort inaktiven Verena Untiet standen die Zeichen nach drei Weihnachtswochen ohne Training gegen den routinierten und vollbesetzten Tabellenführer aus Übach denkbar schlecht. Auf dem Plan standen deshalb in erster Linie einige personelle Experimente auf verschiedenen Positionen und das Ziel, die Partie möglichst konstruktiv zum Einspielen für die Meisterschaftspartie keine 24 Stunden später gegen Schwarz-Rot Aachen 3 zu nutzen.

Umso überraschender war, dass die Banditas in der ersten Hälfte ein starkes Spiel machten und durchweg in Schlagdistanz blieben. Gestützt auf eine sehr gut aufgelegte Alexandra Rudi im Tor sowie starke Abwehrleistungen der Klindtworth-Schwestern und Kristin Keuken, kam der VfR im Positionsangriff kaum zu klaren Chancen.

Im eigenen Angriff konnte die BTB-Damen gleichzeitig viel aus den wenigen vorgenommenen Konzepten machen, wobei sich insbesondere Lara Esser mit fünf Toren auszeichnete. Eine Führung der Burtscheiderinnen verhinderten nur einige unvorbereitete Rückraumwürfe und zu spätes Umschalten, was dem Gastgeber mehrere Gegenstöße ermöglichte.

Zur zweiten Halbzeit musste dann aufgrund muskulärer Probleme mit Rebecca Geulen die einzige echte Rückraummitte für den Folgetag geschont und im Rückraum komplett durchrotiert werden. Im Angriff war das dann Gezeigte gegen einen Gegner wie den VfR leider bei Weitem nicht genug, während die Partie defensiv noch akzeptabel zu Ende gebracht werden konnte.

Das Endergebnis von 29:18 nach 15:14-Halbzeitstand spiegelte die zweite Hälfte entsprechend schonungslos wider und sollte allen Spielerinnen als Ansporn im Meisterschaftsrückspiel dienen.