Vor guter Kulisse im heimischen Gillesbachtal legten die Aachener nicht nur sprichwörtlich los wie die Feuerwehr: 5:1 (7.). Als Robin Bleuel, unangefochtener Führender der Oberliga-Torschützenliste, sich unwiderstehlich durchsetzte und zum 8:4, 9:4 und 10:5 (19.) traf, war er schon siebenfach (!) erfolgreich. Gleichzeitig stand die Burtscheider Deckung gut, zwang die Gäste immer wieder ins passive Spiel. Nur durch Freiwurfsituationen blieben die Kölner im Spiel, wobei der hoch aufgeschossene Robin Voiß mit dem 5:9 (18.) schon seinen vierten – aus BTB-Sicht durchaus vermeidbaren – Rückraumtreffer markierte.

Was bis dahin keiner ahnte: Das war schon die an diesem Abend mit Abstand beste Phase der Bandits gewesen. Denn danach berappelte sich der merklich ersatzgeschwächte MTV. In gleichem Maße, wie sich nun bei den Hausherren Fehlerchen einschlichen, stabilisierten die Gäste vor allem ihre Defensive. So ließen die Mühlheimer zwischen der 20. und 28. Minute nur einen Gegentreffer zu. Voiß' Tore Nummer fünf und sechs zum 9:11 (28.) brachten sie wieder auf Schlagdistanz heran. Das bessere Ende in Durchgang eins mit zwei Treffern zum 13:9-Halbzeitstand hatten aber die Gastgeber.

"Direkt nach der Pause zogen wir auf 15:9 (33.) und später 18:13 (45.) davon, und alles schien gut zu laufen", wähnte nicht nur BTB-Trainer Martin Becker die Bandits auf der Siegerstraße. Doch das Gäste-Team von Trainer Karsten Bohmann-Hesse lieferte dem Spitzenreiter weiterhin ein reines, teils zähes Kampfspiel, geprägt von zwei soliden Abwehrreihen, gegen die Einzelaktionen wenig ausrichten konnten.

Becker bemängelte im zweiten Durchgang vor allem die "vermehrten technischen Fehler" und "viele Fehlwürfe", als seine Jungs selbst mit glasklaren Möglichkeiten am guten MTV-Keeper Tim Tröger scheiterten. Dadurch hatten die Kölner sogar dreimal die Chance, die bei den Rückständen 17:19 (51.), 19:21 (58.) und 20:22 (59.) einen Spalt weit offenstehende Tür ganz aufzustoßen.

Doch eine Wende verhinderten die routinierten Bandits mit einer weiterhin guten Deckung und einem sicheren Keeper Niklas Elsen dahinter. Dazu markierte Rechtsaußen Thomas Erve nervenstark die Treffer zum 21:18 (57.) und 22:19 (59.). Dank zwei späten Toren von Felix Saive-Pinkall setzten sich die Aachener so erst in den letzten zwei Minuten nach hartem Kampf verdient mit vier Treffern durch.

Damit wanderten zwei ganz wichtige Zähler auf das Aachener Konto. Tabellenspitze verteidigt. Klar ist aber allen im BTB-Lager, Spielern, Betreuern und Anhängern, dass die gezeigte Leistung am kommenden Samstag nicht ausreichen wird, um im Derby beim Ligadritten DJK Westwacht Weiden zu bestehen.

Die Mühlheimer besiegten am letzten Sonntag in einer wahren Abwehrschlacht die Zweitvertretung des Longericher SC mit 20:19 (10:9) und tauschten mit dem starken Nordkölner Ligavierten den Tabellenplatz. Genau dort stand das MTV-Team von Trainer Karsten Bohmann-Hesse auch schon vor dem torreichen Hinspiel Ende Oktober, in dem die Aachener sich erst nach hartem Kampf mit 38:33 (21:17) durchsetzen konnten. Damals mussten die Jungs von der rechten Rheinseite quasi ohne Heimvorteil in einer Ausweichhalle antreten.

Insgesamt spielt der MTV eine starke Saison und hat die letzten vier Partien allesamt gewonnen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, weiß BTB-Trainer Martin Becker: "Sie haben den vielleicht körperlich stärksten Rückraum der Liga. Mit Max Schreiner (106 Saisontore), Robin Voiß (78) und Christian Dobbelstein (62) zeigen sich hier auch ihre erfolgreichsten Torschützen, die gleichzeitig auch eine kompakte 6:0-Abwehr stellen. Eben diese Abwehr gilt es in Bewegung zu bringen, was uns im Hinspiel gut gelang."

Im Vergleich zur Vorwoche, als die Bandits mit 36:29 (15:12) beim SC Fortuna Köln gewannen, müsse, so Becker, die "eigene Abwehr stabilisiert werden, damit wir noch mehr ins Tempospiel gelangen."

Auch mit der Erinnerung an schon zwei Saison-Heimpleiten gegen die HSG Siebengebirge und den LSC 2 warnt der BTB-Übungsleiter: "Eine sehr schwierige Aufgabe liegt vor uns." Denn verzichten muss "Bob" Becker neben dem Langzeitverletzten Linksaußen Tim Lütz nun auch für mehrere Wochen auf seinen zuverlässigen Kreisläufer David Bökmann, der mit einem gebrochenen Finger vor einer Operation steht. "Trotzdem wollen wir die Kräfte bündeln und zu Hause siegen", lautet die klare Kampfansage für Samstagabend.

Die Partie begann sehr ausgeglichen, keine der beiden Mannschaften konnte sich einen nennenswerten Vorteil erspielen. So wechselte die Führung über 2:4 (7. Minute), 7:5 (13.) und 12:11 (27.) immer wieder. Der Kölner Rückraum trat wie erwartet sehr wurfgewaltig auf, jedoch konnte unserer Abwehr in Kombination mit einem gut aufgelegten Benedikt Schüler im Tor einen Großteil der Kölner Würfe entschärfen.

Im Angriff gelang es uns immer wieder, den Ball lange genug laufen zu lassen, um die wenigen Lücken in der Kölner Abwehr zu finden und konsequent auszunutzen. Erst kurz vor der Halbzeitpause schafften wir es durch drei Tore in Folge, uns auf 15:12 erstmals nennenswert abzusetzen. Mit dieser Führung ging es dann auch in die Kabine.

Mit Beginn der zweiten Hälfte folgte dann unsere wohl stärkste Phase im Spiel. Zwischen der 32. und 45. Minute erspielten wir uns über 17:13 und 22:14 einen entscheidenden Vorsprung. Unsere Deckung ging jetzt noch aggressiver auf die Rückraumschützen der Gäste ein, und die gefährliche zweite Welle des MTV wurde konsequent unterbunden.

Im weiteren Spielverlauf fanden die Kölner zwar wieder besser in die Spur und konnten den Abstand bis zur 51. Minute wieder auf 20:25 reduzieren. Auf die Umstellung der Gäste auf eine offensive Manndeckung waren wir unter der Woche sehr gut eingestellt worden und ließen uns so den Vorsprung nicht mehr nehmen. Am Ende gewannen wir nach einer guten Vorstellung verdient mit 28:23. Unser Trainer Edgard Brülls war mit der Leistung dementsprechend sehr zufrieden.

Nun gilt es, diese Form zu konservieren und die nächsten Spiele gegen die weiteren Verfolger genauso konzentriert anzugehen. Denn mit diesen zwei Punkten liegen wir jetzt nur noch einen Zähler hinter dem Spitzenreiter MTV. Durch den Sieg der HSG Oberbantenberg/Niederseßmar im direkten Verfolgerduell mit dem TK Nippes haben wir zwei Zähler Vorsprung auf diese beiden nun punktgleichen Verfolger auf den Plätzen drei und vier.

Nächstes Wochenende treten wir nicht an, denn unsere Partie beim Stolberger SV wurde um drei Tage in die Woche verlegt. Erst am Dienstag, 21.03.17, um 20:15 Uhr fahren wir zum SSV, für den es nach der gestrigen 24:27-Niederlage beim Pulheimer SC dann wohl um die letzte Chance geht, noch einmal in den Kampf um die Aufstiegsplätze einzugreifen. Für Spannung sollte also gesorgt sein.

Während wir, nach einem starken Heimspiel gegen den CVJM Oberwiehl 2 (37:15), am vergangenen Wochenende beim 24:21-Erfolg in Eschweiler eine durchwachsene Leistung zeigten, konnten die Kölner zuletzt mit zwei deutlichen Heimsiegen überzeugen. Mit dem 37:25 gegen die viertplatzierte HSG Oberbantenberg/Niederseßmar und einem ebenso klaren 29:19 gegen den Pulheimer SC 2 baute das Mülheimer Team von Trainer Mattias Dunker seine Siegesserie auf nun stolze elf (!) Spiele aus.

Diese soll nun im "Gilles" beendet werden. Das kann uns aber nur gelingen, wenn der wurfgewaltige Rückraum um Carsten Ponsar und Marco Schmidt von einer aggressiven Deckung in Schach gehalten wird. Im Angriff müssen wir uns vor allem auf uns selbst konzentrieren und die technischen Fehler und Fehlwürfe auf ein Minimum reduzieren. Trotzdem werden wir viel Druck auf die Kölner Abwehr, immerhin die zweitbeste der Liga, ausüben müssen, um diese zu Fehlern zu zwingen.

Die Tabellenplatzierung verspricht eine spannende und sehr intensive Partie Zweiter gegen Erster, bei dem es für uns darum geht, bis auf einen Punkt an den MTV heran zu kommen. Abgesehen vom weiterhin verletzten Thomas Geldermann können wir dabei auf den kompletten Kader zurückgreifen.

Nur in der Anfangsphase der Partie konnte der Aufsteiger mithalten. Ab etwa der zehnten Minute setzten wir uns Tor um Tor gegen in diesem Mittelabschnitt überforderte Gäste ab. In der 22. Minute hieß es schon 12:6 für den BTB.

Zum Schluss der ersten Halbzeit allerdings – leider wie so oft schon in dieser Saison – gab es wieder den üblichen Einbruch. Im Angriff wurden viele gute Chancen liegen gelassen, oder einige Fehlpässe ließen den VfL immer wieder in Ballbesitz kommen, der so zum Seitenwechsel auf 10:13 verkürzen konnten.

In der Halbzeitansprache wurden die Nachlässigkeiten der letzten Minuten von Hälfte eins angesprochen. Anstatt 13:10 hätte es gut und gerne 20:10 stehen können – eigentlich müssen!

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten wir erfreulicherweise da weiter, wo wir in der 22. Minuten des ersten Durchgangs aufhörten hatten. Nun wurde wieder konzentriert Handball gespielt, denn die Halbzeitansprache von Trainer Tobias Salesch zeigte Wirkung. Allen voran die A-Jugendlichen konnten spielerische Akzente setzen, immer wieder kamen sie im Eins-gegen-Eins zum Torerfolg.

Über 22:15 (48.) konnten wir uns bis zum Schlusspfiff ohne Probleme einen nie gefährdeten Sieben-Tore-Sieg und damit zwei weitere wichtige Zähler gegen einen direkten Mitbewerber um den Klassenerhalt einfahren. Der Erfolg hätte viel höher ausfallen können, wenn die vielen Chancen, die wir hatten, besser genutzt worden wären. Wie auch immer, mit dem Sieg klettern wir auf Platz neun und haben damit durch direkten Duell-Erfolg nach dem Gürzenicher TV in der Vorwoche auch den VfL Bardenberg 2 überholt.

Nächste Samstag geht es nach Würselen, wo wir um 17:30 Uhr beim derzeitigen Tabellenletzten DJK Westwacht Weiden 2 zu Gast sein werden.

Am kommenden Samstag steht das nächste wichtige Spiel für die junge 3. Mannschaft des BTB auf dem Plan. Das letzte Wochenende konnte mit dem 23:18-Sieg im Halbfinale des B-Pokals über den Birkesdorfer TV 2 am Freitagabend und einen Tag später mit einer tollen Mannschaftsleistung und dem damit verbundenen wichtigen 28:26 beim direkten Konkurrenten Gürzenicher TV sehr erfolgreich gestaltet werden.

Nun kommt mit dem VfL Bardenberg 2 der nächste direkte Konkurrent um die Nichtabstiegsplätze in unsere Halle. Der Aufsteiger konnte letzte Woche relativ unerwartet ein respektables 23:23-Remis gegen den Aufstiegsaspiranten Weidener TV 2 erreichen. Wir sind also gewarnt und müssen genauso konzentriert und geschlossen auftreten wie in der zweiten Halbzeit in Gürzenich. Dann haben wir mit einer ähnlichen Leistung gute Chancen, die zwei wichtigen Punkte in Aachen zu behalten. Anwurf ist am kommenden Samstag um 15:30 Uhr im "Gilles".

Am Sonntagvormittag trafen die Banditas des BTB auf den Lokalrivalen aus Brand, den man im Hinspiel dank einer sehr guten kämpferischen Leistung mit 24:12 im "Gilles" geschlagen hatte.

Ob es an einem Hauch von Frühjahrsmüdigkeit oder der wie immer rutschigen Halle lag, die Burtscheiderinnen fanden zunächst nicht das richtige Tempo und die geforderte Konzentration, um Tore zu erzielen. Da auch die Gegenseite eine eher gemächliche Spielgeschwindigkeit an den Tag legte, hieß es nach zwölf Minuten lediglich 1:2.

Der Rest der ersten Hälfte sollten auch nicht viel besser werden, da sich Abspielfehler, technische Unzulänglichkeiten und Pech die Klinke in die Hand gaben. Einen Halbzeitstand von 5:7 hatten wir, das Trainergespann Christoph Uerlings und Jens Grabowski, mit unserer Mannschaft noch nie erlebt. Die Kabinenbotschaften waren eindeutig.

Nach dem Seitenwechsel sollte es zunächst besser werden. Die Gegenstöße wurden meist zu Ende gespielt, und auch die Abstimmung in der Defensive passte. Dann kam aber wieder ein kleiner Einbruch in der Konzentration, zu oft wurden glasklare Chancen daneben geworfen. Am Ende belohnten sich die Banditas nochmals, bis die Anzeigetafel nach Abpfiff bei 19:12 stehen blieb. Unter dem Strich ein Arbeitssieg, der schlicht und ergreifend auch zwei Punkte bringt.

Am kommenden Wochenende, beim letzten Heimspiel dieser Saison, gilt es, den TV Scherberg zu bezwingen, der uns kämpferisch alles abverlangen wird. Unser eher mäßiges Spiel hatten wir jetzt, sodass es mit "All in – or nothing" weitergeht und die Meisterschaft realistisch bleibt!