Lediglich zu Beginn der Begegnung hatten wir einige Probleme, in Tritt zu kommen und lagen schnell 1:4 (7.) zurück, weil wir zunächst HSV-Mittelmann Andreas Staerk nicht in den Griff bekamen sowie im Angriff zu statisch agierten.

Doch mit zunehmender Spieldauer steigerten wir uns in Defensive und Offensive, konnten in Minute zehn zum 4:4 ausgleichen und übernahmen das Heft des Handelns. Die Gäste agierten mit einer offensiven Abwehr gegen unsere linke Angriffseite. Das führte dazu, dass Bardak auf der rechten Seite viel Platz bekam, diesen über 60 Minuten zu nutzen wusste und auf insgesamt 14 (!) Feldtreffer kam. So setzten wir uns kontinuierlich ab, wobei die Nordkölner beim 18:14-Pausenstand immer noch in Reichweite blieben.

Auch nach dem Seitenwechsel pendelte der Abstand bis zur Schlussviertelstunde bei vier bis sechs Treffern (25:20, 45.), doch dann zogen wir entscheidend innerhalb von nur fünf Minuten auf 29:20 (50'01'') davon. Alle Bandits trugen zum nächsten wichtigen Erfolg bei. Mein Kompliment geht an die gesamte Mannschaft mit einem an diesem Abend überragenden "Tüüt" Bardak.

Nun haben wir alle ein wenig Zeit zur Regeneration, bevor es nach der Osterpause in den Endspurt mit für uns nur noch zwei finalen Saisonspielen geht: zunächst die schwere Auswärtsfahrt zum SSV Nümbrecht am 22. April, dann das letzte Heimspiel gegen die HSG Geislar-Oberkassel am 29. April wieder um 20:00 Uhr im Gillesbachtal.

Am Tag des zeitgleich angepfiffenen Saisonfinales, dem 6. Mai, sind wir absurder Weise nur Zuschauer. Deshalb können wir nur hoffen, dass wir bis dahin die vier möglichen Zähler geholt haben, aber unser direkter Meisterschaftskonkurrent, die am Samstag ebenfalls siegreiche HSG Siebengebirge, bis Saisonende zumindest noch einen Ausrutscher-Punkt abgibt.

Noch drei Partien haben die Burtscheider Zeit, ihre Hausaufgaben zu machen und den Platz an der Tabellenspitze zu verteidigen. Doch der letzte Spieltag am 06.05.2017 wird für die Schwarz-Weißen spielfrei blieben, weil der TV Bergneustadt vor der Saison zurückgezogen hat und damit als Gegner der Bandits am zeitgleich auszutragenden finalen 26. Spieltag ausfällt. Die anderen beiden Spitzenteams, die HSG Siebengebirge Thomasberg und die DJK Westwacht Weiden, haben somit ein Spiel mehr Zeit, gegebenenfalls noch etwas am Torverhältnis zu arbeiten.

Der 31:28-Auswärtssieg der BTB-ler in Dormagen vor Wochenfrist war alles andere als ein Spaziergang, sodass BTB-Trainer Martin Becker davor warnt, den anstehenden Gast HSV Bocklemünd, der auf dem zehnten Rang stehend weiterhin stark abstiegsbedroht ist, zu unterschätzen: „Bocklemünd wird alles versuchen, um uns ein Bein zu stellen. Die Westkölner haben mit Linkshänder Mirco Böing einen herausragenden Spieler in ihren Reihen, der mit Andreas Staerk und Sebastian Zeyen zwei erfahrene Akteure an seiner Seite hat, die uns bereits im Hinspiel bis in die Schlussminute alles abverlangt haben (Anm. d. R.: Endstand 38:35 für den BTB). Damit wird wohl auch dieses Mal zu rechnen sein, denn unsere Spielerdecke wird immer dünner und die Verschleißerscheinungen Richtung Saisonende werden immer spürbarer."

Zur außergewöhnlich frühen Anwurfzeit 18:00 Uhr im Aachener Gillesbachtal wollen die Bandits aber noch einmal alle verfügbaren Kräfte aufbieten: "Wir werden alles versuchen, um auch die restlichen Partien siegreich zu gestalten, gerade weil wir zwei davon in heimischer Halle austragen dürfen", so Beckers Kampfansage trotz Sorgenfalten. Denn hinter dem Einsatz von Torwart Peer Dosch steht ein dickes Fragezeichen – neben den eh ausfallenden bekannten beiden Langzeitverletzten David Bökmann und Tim Lütz sowie Julius Schlumberger als viertem vermissten Akteur der Start-Sieben.

Aufgrund von zu vielen Fehlwürfen unsererseits legten die Gäste aus dem Oberbergischen zu Beginn mit 3:0 vor, ehe wir schließlich in der sechsten Minute das erste Mal zählbar einnetzen konnten. Bis zur zehnten Spielminute konnte dann der Rückstand aufgeholt werden. Nach und nach setzten wir uns trotz zahlreicher Fahrkarten von der HSG ab, sodass es mit einem Spielstand von 11:7 zum Halbzeitpfiff in die Kabinen ging.

In Durchgang zwei konnte der Vorsprung zwar nicht merklich ausgebaut werden, dennoch zeigten wir in der Abwehr eine stabilere Leistung. Im Angriff wurden die erspielten Chancen nun besser genutzt als in der ersten Hälfte. Am Ende eines von beiden Parteien eher mäßigen Landesliga-Duells hieß es dann 21:15, und wir freuten uns über den nunmehr zwölften Heimsieg – ein Arbeitssieg, aber unsere makellose Bilanz in der "Festung Gilles" steht!

Als faden Beigeschmack erreichte uns jedoch die Nachricht, dass der Turnerkreis Nippes als unser direkter Konkurrent um den zweiten Aufstiegsplatz hinter dem designierten Meister MTV 1850 Köln, durch einen deutlichen 38:23-Sieg beim CVJM Oberwiehl aufgrund des nun um ein Tor besseren Torverhältnisses in der Tabelle an uns vorbeigezogen ist – wir rutschten auf den dritten Platz ab. Bei nur noch drei verbliebenen Spieltagen bleibt die Landesliga-Saison 2016/17 also weiterhin spannend!

Das Spiel Tabellenzweiter gegen -achten mag auf dem Papier nach eindeutigen Verhältnissen aussehen. Dennoch zeigte unsere bittere Hinspielniederlage Anfang Dezember im Oberbergischen, dass die Gäste keineswegs unterschätzt werden dürfen. Weil damals zu viele klare Chancen liegen gelassen wurden, hatten wir die Partie selber verloren und zu Recht war der Sieg mit 29:25 an die Gastgeber gegangen.

Um unseren Heimnimbus aufrecht zu erhalten, müssen wir unter der Woche die Fehler aus dem Hinspiel aufarbeiten und gestützt auf eine solide Abwehrleistung mit hoher Konzentration und Einsatzbereitschaft in das Spiel gegen die HSG gehen. Dann sollte der zwölfte Heimsieg dieser Saison möglich sein.

Bis auf Julius Linnemann, welcher eine Verletzung am Knöchel auskurieren muss, sind alle Spieler fit für das kommende Duell. Wir freuen uns auf jeden Zuschauer, der den Weg – zwei Stunden früher als sonst! – in die Halle Gillesbachtal findet.