Die Westwacht kam besser ins Spiel und führte nach zehn Minuten mit 7:4. In Minute zwölf sah unser Abwehrchef Oliver Rückels die erste von insgesamt vier Roten Karten der Partie, was für unsere Deckung natürlich sehr früh einen großen Verlust bedeutete.

Trotzdem ging nach der Hinausstellung ein gewisser Ruck durch die Truppe. Bis zum Pausenstand 16:15 konnte das Spiel ausgeglichen gestaltet werden. Hier zeichnete sich vor allem Linksaußen Daniel Oslender aus, der ein gutes Spiel absolvierte.

In die zweite Hälfte starteten wir konzentrierter und konnten den Ein-Tor-Rückstand schnell egalisieren und unsererseits mit 18:16 in Führung gehen. Doch anstatt die Möglichkeit zum ersten Drei-Tore-Vorsprung zu nutzen, gerieten wir durch drei technische Fehler innerhalb einer Minute wieder in Rückstand.

Als Rechtsaußen Thomas Erve vor der Schlussphase ebenfalls den roten Karton sah, wurde es in unserer Abwehr immer "übersichtlicher". Und allmählich ließen auch unsere Kräfte etwas nach. Dies konnten die Weidener nutzen, um ihren Vorsprung weiter auszubauen: 27:24 (48.). Wir kämpften und waren beim 30:28 (57.) nochmals dran, doch wieder ein Fehlpass besiegelte unsere vierte Saisonniederlage.

Insgesamt haben wir uns gut präsentiert, jedoch Simon Bock nicht in den Griff bekommen, speziell gegen ihn uns in der Abwehr zu wenig geholfen. Nun liegt die Entscheidung um die Meisterschaft nicht mehr in unserer Hand – die HSG Siebengebirge kann direkt zum Titel punkten. Jedoch werden wir weiter alles versuchen und kämpfen.

Fakt eins: Westwacht gegen BTB ist diese Saison das einzige Oberliga-Derby im Handballkreis Aachen. Also maximales Interesse für jeden Handballfan der Region, und volle Halle samt hitziger Atmosphäre vorprogrammiert.

Sofort folgt Fakt zwei: Das Hinspiel am 5. November entschieden die Bandits im heimischen Gillesbachtal nach Blitzstart mit 31:24 (16:11) glasklar für sich und widmeten den Sieg ihrem Ehrenobmann André Lütz an dessen 80. Geburtstag. Gleichzeitig knüpften die Burtscheider damit dem damaligen Tabellenführer eben diesen Platz an der Sonne ab. Kurz darauf trat bei den Grün-Weißen sogar der langjährige Coach Lutz Hellemeister zurück. All das dürfte im Lager der Gastgeber nicht vergessen sein. Revanche ist zu erwarten.

Als neuer Trainer übernahm Philipp Havers, der nach mehreren unerwarteten Punktverlusten bis Mitte Januar die Jungs aus Würselen in den letzten Wochen wieder in die Erfolgsspur geführt hat. Seit Beginn der Rückrunde sind die Westwachtler in fünf Spielen verlustpunktfrei. Ein Lauf – und das ist Fakt Nummer drei.

Bester Schütze bei den Hausherren ist Simon Bock im rechten Rückraum mit 110/37 Saisontoren. Ebenso sind mit Jonas Backes (60/0) und Pascal Schröder (35/0) die siebenfachen Torschützen des letzten Auftritts, dem 40:24 (20:12)-Kantersieg beim Longericher SC 2, zu beachten. Und Marc Schlingensief (56/17) nicht intensiv zu decken oder Torwart Tobias "Bobo" Bayer warm zu schießen, hat sich für die BTB-ler in den letzten Derbys immer gerächt. Fakt vier.

Aber der Blick auf die Gäste zeigt, dass der Primus aus Burtscheid auf gar keinen Fall die Punkte verschenken wird. BTB-Trainer Martin Becker verkündet mit Kribbeln und Respekt: "Die Vorfreude auf das anstehende Derby ist groß. Wir wollen die Tabellenspitze mit aller Macht verteidigen." Doch er weiß auch, dass sich "die Verletztenliste der Gastgeber reduziert hat, somit können sie die ganze Breite ihres Kaders nutzen". Fakt Nummer fünf.

Dazu nennt "Bob" Becker Fakt sechs: "Die Weidener haben als Drittplatzierter sogar noch Titelchancen, können mit zwei Siegen in den nächsten beiden Spielen gegen die Erstplatzierten, uns und die HSG Siebengebirge, gar noch mal in den Kampf um die Meisterschaft einsteigen." Gerade mal drei Minuspunkte trennen sie aktuell von den Rängen eins und zwei.

Derweil plagen den Aachener Übungsleiter einige Sorgen bei der Aufstellung – der unerfreuliche Fakt Nummer sieben: Kreisläufer David Bökmann, dessen mehrfach gebrochener kleiner Finger inzwischen operiert wurde, fällt noch einige Wochen aus. Linksaußen Tim Lütz ist nach Kreuzband-OP gerade erst in die monatelange Reha-Phase gestartet. Und noch bis zum Saisonende im Ausland weilt Rechtsaußen Julius Schlumberger.

"Trotzdem wollen wir beide Punkte aus Weiden mitnehmen, vor allem indem wir über unsere zuletzt verbesserte Abwehr ins Tempospiel kommen", so Becker. "Viel wird von der Tagesform abhängen. Wir hoffen von Beginn an präsent zu sein, ähnlich wie im Hinspiel, als wir gut starteten und am Ende deutlich siegten."

Möge das bessere Team gewinnen – was sich im Sport aber nicht immer als Fakt herausstellt, weil Fortuna Fakten ignoriert, im Derbys sowieso!

Der Tabellenstand des Gastgebers darf in keinem Fall unterschätzt werden. Die Weidener haben gerade in den letzten Spielen äußerst knapp verloren, zuletzt mit nur 24:27 (12:17) im Derby gegen den Tabellenzweiten Weidener TV 2.

Wir sollten gewarnt sein, zumal die Westwachtler den Klassenerhalt immer noch aus eigener Kraft schaffen und Unterstützung aus der 1. Mannschaft (Oberliga) bekommen können. Anwurf in Würselen ist am Samstag um 17:30 Uhr – als Vorspiel zur gleichlautenden Oberliga-Partie der jeweils 1. Herrenmannschaften.

Am frühen Sonntagabend traf unsere 1. Damenmannschaft auf den TV Scherberg und somit auf einen kampfstarken und mit sehr guten Individualistinnen besetzten Gegner. Die Duelle in der Vergangenheit waren immer knapp, und allen war klar, dass wiederum nur ein Sieg die Meisterschaft in der Liga offen halten würde.

Die Gäste begannen auch äußerst dynamisch und konnten mit 3:1 vorlegen. Hier unterstrichen die Scherbergerinnen, wie gefährlich sie sein können. Doch die Gastgeberinnen sortierten sich im Laufe der ersten Halbzeit immer besser in der Defensive und nutzten die Scherbergerinnen immer weiter in intensiven und hartnäckigen Zweikämpfen ab. Mit Tempogegenstößen und dem Umsetzen der eingeübten Spielzüge konnten die Banditas nun selbst schöne Tore von allen Positionen erzielen und lagen zur Halbzeit völlig verdient mit 15:10 vorne.

Auch in Durchgang zwei stand zunächst die Defensive im Vordergrund, um weiter in den Gegenstoß zu kommen. "Kiki" Keuken und Mandy Becker nahmen so die gefährlichen Rückraumspielerinnen der Gäste aus der Partie. Immer wieder rollten schnelle Angriffe auf das Scherberger Tor zu. Auch dank dem dynamischen Angriffsspiel der A-Jugendlichen Katharina Haumann gelang der entscheidende Lauf zum 22:15. Die Banditas ließen zwar in den letzten zehn Minuten ein wenig in der Konzentration in der Offensive nach, aber an dem sehr souveränen 27:22-Erfolg bei Abpfiff gab es zu keiner Millisekunde einen Zweifel.

Als Fazit gilt es festzuhalten, dass die Burtscheiderinnen erneut ein Ausrufezeichen gesetzt haben und es nochmals klar wurde, dass die Meisterschaft nicht ohne die Banditas ausgespielt wird. Die HSG Merkstein auf Platz eins wird dies wissen! Am kommenden Sonntag geht es gegen die Viertvertretung von Schwarz-Rot Aachen, die wir im Hinspiel erst dank einer deutlichen Leistungssteigerung schlagen konnten. Außerdem winkt bei einem deutlichen Sieg die Tabellenspitze! Grund genug, um wiederum mit "All in – or nothing" aufzulaufen.

Die Anfangsphase war geprägt von den Deckungsreihen. Die Solingerinnen agierten in einer sehr defensiven 6:0-Formation, wir spielten zu Beginn mit einer defensiven 3:2:1-Deckung. Beide Abwehrreihen stellten den Gegner vor Probleme. Auf beiden Seiten wurden häufig die Kreisläufer gesucht, wobei der HSV teils schlechte Anspiele an die freistehenden Kreisläufer spielte, wir dies aber in völlig unsinnigen Situationen versuchten.

Die Gegenstöße nach Ballgewinnen konnten jedoch auf beiden Seiten zu Beginn nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Generell agierten die Gastgeberinnen im Angriff durch einstudierte Abläufe. Wir versuchten eher durch Einzelaktionen zum Torerfolg zu kommen. Um die Pause herum schaffte es Solingen in der zweiten Welle, die Passfehler abzuschalten, und kam immer wieder durch Ausspielen klarer Zwei-gegen-Zwei-Situationen zum Torerfolg.

Wir dagegen wurden in der Abwehr immer schlechter: Es wurde nicht eingerückt, die ballführende Gegnerin nicht früh bekämpft und generell nicht gemeinsam agiert. Zeitweise konnten wir dieses Problem durch eine aggressive 6:0 beheben. Leider funktionierte dies auch nicht lange. Solingen brauchte zwar etwas, um sich auf neue Situationen einzustellen, spielte danach durch gutes Coaching jedoch mit den genau richtigen Mitteln. Stand es zur Halbzeit aus unserer Sicht unglücklich 12:8 für Solingen, setzten sich die HSV-Mädchen nach dem Seitenwechsel immer weiter ab und gewannen verdient und hoch.

Damit liegt der vierte Tabellenplatz, welcher die direkte Qualifikation zur nächsten Saison garantiert, für uns in weiter Ferne.

Während die ersten drei Plätze der Regionalliga Nordrhein an den TV Aldekerk (29:1 Punkte), den TV Haan (24:6) und die Leverkusenenerinnen (24:8) vergeben sind, liegen drei Spieltage vor Schluss der HSV Solingen (18:12), der TV Kempen (17:15) und wir (16:14) sehr nah beieinander. Die morgige Begegnung ist daher enorm wichtig, um die Chance auf den vierten Tabellenplatz aufrecht zu erhalten, der für die nächstjährige Regionalliga qualifiziert. Unser Restprogramm besteht außerdem noch aus Spielen gegen den TV Haan und den Neusser HV.

Bei uns wird es darauf ankommen, dass wir verstehen, wie wichtig eine gemeinsame Deckungsarbeit ist. Bei allen Niederlagen in der Rückrunde schafften wir es nicht, eine geschlossene Mannschaftsleistung abzurufen und gemeinsam zu verteidigen, womit wir die Gegner zu sehr einfachen Toren einluden. Ziel muss es daher sein, Solingen unter 25 Toren zu halten.

Unser Kader ist vollständig, hochmotiviert und will die Saison erfolgreich abschließen. Forza BTB!

Am Sonntag, 19.03.17, traten wir zum letzten regulären Meisterschaftsspiel in der Mittelrhein-Oberliga-Saison 2016/2017 an. Als Gegner stand uns der Longericher SC und somit der aktuell Zweitplatzierte der Liga gegenüber. Die Gäste waren vor dem Spiel, ebenso wie wir, bereits für das anstehende Final-Four am 26. März in der anderen Halbfinal-Partie gesetzt. Es galt für uns, schon vor einem möglichen Aufeinandertreffen im Finale zu zeigen, dass wir keine Siege abgeben und es im Aachener "Gilles" nichts zu holen gibt.

Die Partie startete ausgeglichenen, zunächst konnte sich keine Mannschaft absetzen (5:5). Erst nach der Hälfte des ersten Abschnitts konnten wir eine stabilere Abwehr stellen. Infolgedessen kassierten wir weniger Tore, konnten jedoch weiterhin konsequent abschließen. Zunächst gelang uns so ein kleiner Vorsprung von drei Treffern, welchen wir bis zur Halbzeit noch auf sechs Tore Differenz ausbauen konnten. Halbzeitstand: 15:9.

Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit gelang es uns weiterhin, die klare Führung zu behaupten. Nach wenigen Minuten verloren wir jedoch diese Konsequenz. In der Abwehr bekamen wir die gegnerischen Schützen mehr nicht in den Griff, und der Abstand verkleinerte sich. Jedoch gelang es den Longerichern nicht, ihren kompletten Rückstand aufzuholen. Zum Ende gingen wir mit einem Drei-Tore-Vorsprung aus der Halle. Endstand: 26:23.

Jetzt heißt es, die Woche diszipliniert und konzentriert zu trainieren, um perfekt auf das anstehende Final-Four vorbereitet zu sein.